Über das Missverständnis der Philosophie
Die Sonne scheint. Der Himmel leuchtet in Blau. Die Wolken ziehen wie kleine Schafherden durch die blaue Steppe und malen dabei die wunderlichsten Formen in das Himmelszelt. Unterhalb liegt sie brach. Die Erde. Steinig hart und an anderer Stelle lehmig weich. Manchmal grün, gelegentlich braun und ab und an grau und spitz. Und zwischendrin im Himmel wie auf Erden wandelt sich das Wasser in unterschiedliche Daseinsformen. Da sind die Ozeane und Seen, der Regen und die Flüsse. Der Dampf und das Eis. Und überall ist Leben. Kostbarer und vielseitiger als man es sich vorstellen kann.
Dank der Wissenschaft wissen wir heute so vieles mehr über all das, worin wir eingebettet sind. Denn zu allem Überfluss krebst der Mensch in diesem Ganzen, was wir Welt nennen, herum. Irgendwo zwischen den Sternen und dem harten Grund der Tatsachen verstecken wir uns unter unserer Möglichkeiten wie Schalentiere unter Steinen bevor sich die Welle bricht.
Doch was brachten uns all die Analysen und Fakten? Burnout, Stress, Depressionen, Hass. So viel Hass. Dank Darwin wissen wir, der Stärkere überlebt. Dabei meinte Darwin etwas anderes. Mit "survival of the fittest“ meinte er schließlich nicht das Recht des Stärkeren. Sondern desjenigen, der am besten passt. Dennoch, dank dieses kleinen Übersetzungsfehlers haben wir uns in eine Gesellschaft eingeschworen, die Liebe predigt und Hass erzeugt. Niemand fühlt sich passend in dieser Welt, die nur Konkurrenz kennt. Wer besser sein will als der Rest ist nicht Teil der Lösung, sondern schlicht allein. Am Ende jedes Wettstreits stehen wir immer allein da. Es kann nur einen Sieger geben, nur ist dieser dann eben nicht mehr Teil einer Gemeinschaft, die er eben zum Leben braucht.
Nein, dank neuen Wissenschaften wie Quantenphysik, Biogenetik, Neurologie, wissen wir heute auch, dass wir alle aus Photonen bestehen. Also aus Licht. Und das gilt nicht nur für Lebewesen, sondern für alles. Der Stuhl auf dem du sitzt, das Handy in deiner Hand, der Stein in deinem Schuh, alles ist Licht. Genau wie die Esoteriker, Gläubigen, Hippies und der ganze Rest an Spirituellen schon immer gesagt haben. Oder die traditionelle, chinesische Medizin, wenn sie von Energie spricht.
Wir wissen so vieles. Haben so vieles gelernt. Darüber, dass uns Stress krank macht, weil er Adrenalin und Cortisol in unserem Körper konzentriert und das unsere Zellen angreift und zerfrisst wie der Hass unsere Gesellschaft. Wir wissen, dass all unsere Probleme darauf zurückzuführen sind, dass wir einander nicht verstehen. Klingt komisch, aber es ist nun mal so. Alle Probleme, die es in der Welt gibt, sind zwischenmenschliche Missverständnisse. Das wissen wir! Weil wir sie verursachen. Wir sind egoistisch und wissen es. Wir sind missgönnerisch und wissen es. Wir sind ständig im Konflikt, und wissen es, allen voran deshalb, weil wir mit uns selbst im größten davon stehen.
Kurz, wir wissen: Wir sind das Problem, genau wie wir die Lösung davon sind. Es liegt an uns.
Und was machen wir? Wir sind so in unserem bescheuerten Konkurrenzdenken festgefahren, dass wir lieber krank werden, an Krebs sterben, ausbrennen und die ganze Welt gleich mit, statt einfach damit aufzuhören so unerträglich unhöflich zueinander zu sein. Frei nach dem Motto, nach mir die Sintflut. Obwohl klar ist, dass sie uns genau so auslöscht wie alles, was nach uns kommt.
Es ist zum Kotzen.
Das Problem ist eigentlich gar nicht so schwer zu beheben. Wir kennen ja schließlich die Antworten auf all unsere Fragen. Nur das mit der Umsetzung will einfach nicht klappen. Doch auch da gibt es Lösungen. Dazu gehört halt auch, sich für einen kurzen Moment aus dem Trubel des Systems herauszunehmen und sich zu fragen, was zum Teufel der ganze Mist hier eigentlich soll. Doch, naja dafür fehlt uns scheinbar einfach die Zeit.
Genau wie sie uns fehlt, wenn wir unsere Kinder erziehen, unsere Freundschaften pflegen oder so etwas wie Werte oder gar Höflichkeit motivieren. Nur um dann am Ende auf dem Sterbebett zu liegen und zu denken: „Mist, hätte ich doch!“ Aber dann ist es vorbei, das eigene Leben. Und was bleibt, ist die Erinnerung an die Arbeit, die ohnehin nur stressig war. Während die eigenen Kinder sich nicht mehr daran erinnern können, wie es war Eltern zu haben. Abgesehen von den sinnlosen Streits darüber, wie das Leben zu laufen hat. Weil es ja jeder immer besser weiß, obwohl keiner eine Ahnung davon hat.
Tja und da stehen wir nun. Unsere Erde am Absterben. Die Menschheit am Untergehen. Dein Leben… beantworte es dir selbst, wenn du Zeit hast.
Doch vielleicht gibt es Hoffnung. Einfach weil sich keiner um die Philosophie kümmert, obwohl sie immer schon da war und die Verbindung sieht.
Was also sollen wir tun?
Philosophie ist jene Wissenschaft, die Alt und Neu verbindet. Jene, die Antworten auf Fragen sucht, deren Bedeutung sie kennt aber zwischenzeitlich aus den Augen verloren hat, genau wie wir den Sinn in unseren Handlungen. Doch am Anfang aller Philosophie steht ein großes Staunen, welches es dort auch immer noch gibt. Ein kindliches, ein unschuldiges. Eines, das unsere letzte Hoffnung ist.
Tragen wir also zusammen, was wir zu wissen glauben, weil wir Fakten haben:
Die Welt und alles, was in ihr existiert, ob Haus, Hof und Hund, Stein, Geschwister und Internet, alles ist Licht.
Alle Probleme der Welt, ob Umwelt, Krieg, Diskriminierung, Hass, Vergangenheit und Zukunft, alles ist Missverständnis und zwischen-menschlich.
Alle Lösungen liegen bei dir, dir ganz allein. Denn du bist dafür verantwortlich, dass man dich versteht, wenn du etwas sagst oder machst. Allerdings musst du dann auch ehrlich zu dir sein und darüber, was du denkst. Sich selbst belügen führt immer zu Missverständnissen. Immer!
Die Erde, so wie sie jetzt ist, steht unter keinem guten Stern. Wenn es gut läuft haben wir noch 50 Jahre. Wenn es gut läuft.
Warum also Philosophie?
Naja, weil die Philosophie schon seit 3500 Jahren Fragen stellt und beantwortet. Bringen wir diese Erkenntnisse nun mit den neuen Wissenschaften zusammen, erinnern uns an Platon und dass er mal was von einer Höhle erzählte, in welcher wir alle nur durch Schatten geblendet werden, während das wahre Leben da draußen stattfindet, dann dämmert allmählich, was alle Heiligen schon immer gesagt haben:
Sei du selbst, denn darum geht es hier!
Doch was zum Geier bist du?
Du bist Licht. Du bist Liebe. Du bist Gefühl. Du bist das ganze Universum. Du bist Energie. Du bist Fantasie. Du bist das Abbild Gottes und Gott baut keinen Mist, wenn er sich selbst abbildet. Also schau in den Spiegel und erkenne die Unendlichkeit in deinem eigenen Antlitz.
Erst wenn wir aufhören immer alles „so schlimm“ zu bewerten und akzeptieren, dass egal wie schlimm alles ist, wir die Verursacher dieses Zustandes sind, kommen wir aus dieser Opfer(-Lamm-)spirale raus und werden endlich zu dem, was wir sind:
Die Schöpfer unserer eigenen Realität.
Denn ob du es glaubst oder nicht, der Mensch hat Bewusstsein. Und so wie es aussieht, ist er das einzige Bewusstsein in diesem Universum, das sich als Mensch bezeichnet. Während alle anderen Bewusstseinszustände, ob nun belebte oder unbelebte Materie einfach sind, was sie sind, denkt der Mensch darüber nach, was er ist und vergisst dabei, dass auch er im Innersten aus Licht besteht.
Tja und deswegen haben wir den Salat. Doch wie gesagt, es gibt noch Hoffnung. Denn letztlich ist die Lösung all unserer Probleme und das einzige was fehlt, ein bisschen mehr:
Selbst-Bewusstsein.