Über Anfänge

Es war einige Zeit vergangen, dass ich das letzte Mal mit ihr gesprochen hatte. Die Zeit hatte sich verändert und damit die gesamte Situation. Doch in all der Wandlung hing ein Stück Vergangenheit in der Luft. Wir kannten uns. Kannten uns gut. Doch das, was wir kannten, lag lange in der Vergangenheit und keiner von uns war sich sicher, ob es hierzu noch einen Zugang gab. Schwer zu sagen, was letztlich zu dieser Trennung geführt hatte. Vielleicht war es einfach Schicksal, also nichts, worüber man sich ernsthaft den Kopf hätte zerbrechen müssen. Amor Fati und Panta Rhei. 

 

Wie auch immer. Es war scheinbar Zeit geworden, sich erneut zu begegnen. Ich kann nicht genau sagen, wann sich dieser Weg eingeschlagen hatte. Vieles musste geschehen, dass es genau hierzu kommen konnte. Vieles, was sich letztlich auf unzählige Kleinigkeiten, Zufälle zurückführen ließ. Oft eine Sache von sekundenschnellen Entscheidungen und verpassten Gelegenheiten. Am Ende jedoch landete ich dabei immer am Tag meiner Geburt und was darüber hinaus ging, wagte ich kaum zu denken. Doch fragt man nur oft genug nach dem Verantwortlichen, landet man immer irgendwie beim Urknall. 

 

Egal, dachte ich mir und lief einfach weiter in die Richtung, in die ich wollte. In der Vergangenheit teilten wir einige Momente. Entwickelten uns gegenseitig und erweiterten so unsere Horizonte um die des anderen. Die eigene Perspektive erhielt in den Interaktionen immer neue Farben. Weichende Schatten gaben Überlegungen frei, die im Widerspruch zu alten Überzeugungen standen und nach Überarbeitung verlangten. Zeitweise führte das zu kontroversen Entscheidungen. Manchmal ergänzten sich die neuen Gedanken, doch oft genug standen nun auf einmal zwei Meinungen im Raum, die mindestens ein schlechtes Gewissen zurückließen. Doch irgendwie geht es ja genau darum im Leben. Einen Tod stirbt man immer, das ist sozusagen ein Naturgesetz. 

 

Was soll's, murmelte ich und bog links ab, nachdem sich eine Weggabelung vor mir auftat, mit der ich nicht gerechnet hatte. Dem Gefühl nach führten beide Wege in meine Richtung, daher beschloss ich, nicht großartig darüber nachzudenken. Entscheidungen lassen sich ohnehin meist erst im Nachhinein richtig interpretieren. Ob nun Zufall oder Schicksal, jedenfalls führten die Umstände dazu, dass wir uns nun begegneten. Ein Lächeln überkam mich bei dem Gedanken. Wir hatten uns zu einem späteren Zeitpunkt des Tages verabredet. An jenem Ort, wo wir uns schon früher immer getroffen hatten. Ich war gerade auf dem Weg dorthin, und versuchte meine Nervosität Schritt für Schritt zu beruhigen. 

 

Doch mit jedem weiteren Schritt verkürzte sich auch der Abstand zum Wiedersehen und war daher eher ein Auslöser dieses Gefühls, dass sich nun in der Mitte meines Bauches ausbreitete. Bekommen hatte ich es schon beim Aufwachen an diesem Tag. Flau begleitete es mich durch den heutigen Morgen, nur um immer stärker zu werden. Der Entschluss raus zu gehen, kam daher schon weit vor meiner Zeit und ließ nicht mit sich diskutieren. Das Versprechen im Draußen aus meinem Kopf zu kommen, war also mehr ein Impuls als eine wirkliche Frage. 

 

Ich war zunächst die üblichen Pfade gegangen. Begrüßte alte Bekannte und fand Sicherheit in vertrauter Umgebung. Jedoch änderten diese nicht meine Gedanken. Zu viel im Umfeld erinnerte mich an mich selbst. Hielt mir den Spiegel vor und zeigte damit unbewusst auf schon einmal Gedachtes. Doch der Blick auf die Uhr verriet, ich hatte genug Zeit und überzeugte mich davon, Neues zu erkunden. Daher fanden nun auf einmal neue Wege meine Begegnung und brachten mich an Ecken, die ich vorher nicht kannte. 

 

Ich gedachte den vielen Male, als wir zu zweit durch exotische Städte streiften. Dabei folgten alle einem ähnlichen Takt, doch schlugen sie in vielseitigen Variationen. Manchmal gradlinig, oftmals verworren und verwinkelt. Je nachdem wie alt eine Stadt war, verriet das Bild, wie weit der Verstand schon die Magie ersetzte. Die neueren Städte lebten von der Berechenbarkeit der Wirtschaft. Die älteren jedoch versteckten in verschlungenen Pfaden die ein oder anderen Geheimnisse. 

 

Ein Fußgänger kreuzte meinen Weg. Den Blick starr auf den Bildschirm gerichtet, ohne ein Bewusstsein dafür, dass wir kollidieren würden. Egal. Offensichtlich. Ein kurzes Aufmerken beiderseits, ausgelöst durch ein plötzliches „Hallo" aus der Tiefe meiner Lunge, riss ihn wie auch mich aus unseren Gedanken. In seinen Augen lag Verwirrung, als sie meinen Blick trafen. Doch der Moment reichte nicht um Klärung zu schaffen. Zu schnell war er vorbei und jeder von uns bereits auf dem eigenen Weg vorangeschritten. 

 

Die Anderen, dachte ich bei mir. Sartre meinte einmal:  „Die Hölle, das sind die Anderen“. Nun ist die Hölle aber das Gegenteil des Himmels. Was aber ist das Gegenteil der Anderen? Ich? Jedoch bezweifle ich, dass es dem Himmel gerecht werden würde, wenn dort nur ich zuhause wäre. Damals, auf unseren Ausflügen, gab es keine Anderen, außer sie erheiterten die Situation. Irgendwie interagierten wir bei unseren Begegnungen immer mit den freundlichen Gesichtern, so als gäbe es keine schlecht gelaunten Mitmenschen. 

 

Zwischenzeitlich hatte ich jegliche Ahnung verloren, wo ich mich befand. Nur meine Orientierung und das Gefühl richtig zu sein, hielten mich davon ab, anzuhalten. Mein Weg hatte mich mittlerweile aus den Gassen der Stadt in die Umgebung geführt. Hinein in ein Stück Natur, das mich zu gerne in Empfang nahm. Irgendwo in der Ferne hörte ich das Plätschern eines kleinen Baches. Vögel, die mit zwitschernden Diskussionen lauthals die Geräusche der Straßen hinter mir ließen und mich ganz in eine neue Atmosphäre kitzelten. 

 

Der Bach erinnerte mich daran, die Richtung beizubehalten. Dem Geräusch zu folgen und ihm näher zu kommen. Wasser war schon immer ein verbindendes Element und so zweifelte ich keine Sekunde daran, meinem Ziel näher zu kommen. Nur wenige Momente trennten mich nun noch von ihr. Von dem einen Moment, dem zu ent-gehen ich nicht im Stande war, trotz dass er mich nervös machte. 

 

Das Leben war schon seltsam. Eigentlich hätte es keinen Grund gegeben, nervös zu sein. Wir hatten uns selbst bewiesen, gut ohne den anderen zurecht zu kommen. Nicht, dass das notwendigerweise was mit der Trennung zu tun hatte, die in unser Leben trat. Jedoch hatte sie zur Folge, dass wir uns neu orientieren mussten. Plötzlich war jeder von uns mit neuen Situationen konfrontiert. Entscheidungen, auf die da unvorbereitet keiner gefasst war, und so zwangsläufig sowas wie „Fehler“ gemacht wurden. Doch keiner davon hatte dem anderen ernsthaft geschadet. Zwar sah das nicht immer danach aus, im Jammertal der eigenen Gedanken erschien es nur zu leicht, keinen Ausgang zu finden, da zu viele Wände die Sicht versperrten. Doch letztlich entscheidet immer der Ausgang einer Situation über die Tragik und Komik ihres Sinns. 

 

Meine Schritte führten mich mittlerweile an Bäumen vorbei. Die Sonne schimmerte durch Blätter, reflektierte sich an grünen Nadeln und tauchte den Weg in einen sanften Hauch aus grüngelben Farben. Ich kam aus einer Richtung, die ungewöhnlich für mich war, jedoch erkannte ich allmählich die Landschaft wieder. Das Plätschern wurde lauter und wenige Meter vor mir tat sich die Lichtung auf, die uns schon so oft Unterschlupf geboten hatte. Der kleine Bach schlängelte sich in glitzernden, fast zarten Bewegungen durch die Sonne und lenkte den Blick zu jener kleinen Wiese, auf der ich sie im Gras sitzen sah. 

 

Sie saß mit dem Rücken zu mir, nicht verwunderlich, schließlich kam ich auch aus einer anderen Richtung, als zu unseren Zeiten. Ich setzte meinen Weg fort, näherte mich mit gleichbleibender Geschwindigkeit und stellte fest, dass sich die Zeit verlangsamte. Jeder Schritt wurde begleitet von unendlich vielen Gedanken, die sich im Rennen um die Aufmerksamkeit in immer stärker werdenden Gefühlen verloren. Gedanken sind zwar frei, doch Gefühle sind reine Energie, nichts, was sich mit dem Verstand einholen ließe. Mein Herz begann zu rasen, pochte so kräftig, dass ich befürchtete, mich dadurch zu verraten und sie so womöglich noch zu erschrecken. 

 

Knack, war das erste, das ich von mir gab. Nicht willentlich und auch nicht aus den bewussten Zuständen meines Gehirns. Vielmehr verriet der gebrochene Ast unter meinen Füßen meine Ankunft. 

 

„Hallo“, war das erste, das ich zu ihr sagte. 

 

„Hallo“, war das erste, das sie mir antwortete, während sie sich elegant wie eine Katze umdrehte und dabei aufstand.

 

Unsere Blicke begegneten sich auf Augenhöhe. Freude blitzte in ihren Pupillen auf und lockte mich aus der Reserve. Und plötzlich wollte ich mich dem Drang nicht mehr verwehren, gab mich ihrer Anziehung hin und kam näher. 

 

Eine knappe Armlänge vor ihr blieb ich stehen. Wartete vorsichtig auf ihre Reaktion und spürte kurz darauf, wie sie ihre Arme um mich schlang. Schon früher war sie es, die oft genug den ersten Schritt machte, und mir so die Schönheit der Intuition demonstrierte, anstelle von zu vielen Gedanken. Jenes Taktgefühl, im richtigen Moment zu sein und sich dem Fühlen hinzugeben. 

 

Ich schloss meine Arme um sie. Drückte ihren warmen Körper an meinen. Der Duft ihrer Haare entführte mich in frühere Tage und ich verlor mich in Bildern mit rosarotem Grundton. Gleichzeitig spürte ich die Folgen einer Vielzahl zirkulierender Hormone. Serotonin mit Testosteron vermischt mit Melatonin, Östrogen sowie einem Schluck Adrenalin. Das Gefühl, das dabei entstand, war wie eine Mischung aus zu hoch fliegen und zu tief fallen. Die Nervosität des gesamten Tages war nun an ihrem Maximum und entlud sich in gelegentlichen Schauern über meinen Rücken. Was soll's. Die Außenwelt verlor immer stärker an Präsenz. Zu tief war ich bereits in die Vergangenheit eingedrungen. Fand mich in Szenen wieder, die ich für vergessen geglaubt hatte. Durchlebte Höhen und Tiefen, jedoch aus veränderter Perspektive. Der strudelhafte Sog in meinem Kopf ließ nicht ab und so war sie es, die mich losließ, um mich wieder ins Hier und Jetzt zu befördern. 

 

„Du hast dich verändert“, flüsterte sie sanft. „Deine Haltung, dein Gefühl, auch dein Geruch, alles hat sich verändert, sogar die Richtung, aus der du gekommen bist.“ 

 

Immer noch völlig zerstreut sammelte ich meine Gedanken, um einen klaren zu fassen. Doch die Gefühle in mir dominierten weiterhin meine Sinne, irritierten mein Sprachzentrum und so reagierte ich zunächst mit einem breiten Lächeln. 

 

Glücklicherweise erkannte sie meinen Zustand und änderte das Thema. „Es ist schön dich zu sehen!“  

 

„Ja, das ist es“, antwortete ich vorsichtig. Ich betrachtete ihre Augen, ihr Gesicht. Auch sie hatte sich verändert. Doch nichts, was wirklich der früheren Schönheit etwas abgetan hatte. Nein, eigentlich strahlte sie so hell wie früher, doch schienen zarte Fältchen an Mund und Augen die tägliche Mimik schwerer werden zu lassen.  

 

Wir setzten uns, nachdem eine kleine Weile vergangen war. Saßen nebeneinander im Gras und ersparten uns die üblichen Floskeln aus „Wie geht es dir?“ und „Was machst du?“. Erfreuten uns an einander und der Unwahrscheinlichkeit dieser Begegnung. Tauschten Erinnerungen und färbten sie mit neuen Perspektiven. Lachten über Jugendsünden und gedachten gemeinsamen Momenten. 

 

„Denkst du manchmal daran, was gewesen sein könnte?“, fragte ich irgendwann in einem Moment der Stille. 

 

Ihr Blick verlor sich in Gedanken. „Oft“, flüsterte sie. „Viele alternative Realitäten, die hätten passieren können. Sicher ist nur, dass wir heute nicht wären, wer wir sind, wenn wir uns anders ent-schieden hätten.“

 

Ich erinnerte mich an Situationen, die durch die Trennung erst möglich wurden. Lebensabschnitte, die mich zu dem gemacht hatten, der ich heute war. Situationen, die heute Grundlage verschiedenster Überzeugungen geworden waren und einen völlig anderen Menschen hinterlassen hatten, als sie vorfanden. In ihren Augen erkannte ich dieselben Gedanken, nur mit anderen Bildern. Unterschiedliche Situation, doch mit ebenso schicksalshaften Auswirkungen. 

 

„Und nun sitzen wir hier“, unterbrach ich das Schweigen. „Durch seltsame Wege und zufällige Ereignisse kreuzen sich unsere beiden Schicksale erneut.“ 

 

„Man sieht sich immer zweimal im Leben“, antwortete sie mit einem sanften Lächeln in ihrer Stimme. „Wer weiß, was diese Runde für uns bereit hält.“

 

Ich überlegte. Dachte an die Zukunft und war verunsichert. Der Wunsch nach mehr stand in der Luft. Doch „mehr“ umschreibt eine Vielzahl von Alternativen. Unmögliches, das in denkbare Reichweite gerückt war und zeitgleich neue Komplikationen mit sich brachte. 

„Denkst du, wir haben eine Zukunft?“, hörte ich mich plötzlich murmeln. 

 

Sie blickte mich an, betrachtete mich. In ihren Augen sah ich eine Vielzahl von Geschichten, möglichen Realitäten, deren momentaner Aufenthaltsort noch in den Sternen lag. 

 

„Ich denke“, erwiderte sie irgendwann, „es gibt für uns keinen Weg einer normalen Beziehung. Jedoch funktionieren „normale“ Beziehung auch nicht. Keine davon. Die herkömmlichen Beziehungen, die uns die Gesellschaft vorlebt, einredet und an denen wir uns seit Kindertagen orientieren, enden irgendwann immer in Depression, Schmerz, Abbrüchen und letztlich in Unglück. Es scheint also, das wir ohnehin unsere eigene Definition davon machen müssen, was wir eine „Beziehung“ nennen. Die Konzepte aus der Vergangenheit funktionieren nicht mehr und wenn wir ehrlich sind und die Vergangenheit betrachten, haben sie auch nie funktioniert. Einfach deswegen, weil einer von beiden immer das Nachsehen hat oder mit irgendetwas umgehen muss, das unglücklich macht.“ 

 

Während sie sprach, dachte ich an das Wort „Beziehung“. Irgendwie ist doch alles Beziehung, selbst die aus Hass!? 

 

„Wenn ich auf mein Leben zurückblicke, komme ich zu dem Ergebnis, dass ich mit diesem Thema anders umgehen möchte als meine Eltern. Anders als die Gesellschaft und anders als es sein soll oder sein sollte. Ich kann nicht leugnen, dass ich Gefühle habe, noch kann ich sie ignorieren. Ebenso werde ich nicht ignorieren, dass ich viel Liebe in mir trage und teilen möchte, selbst wenn das heißt, unbekannte Wege zu gehen. Genau wie du kann ich nicht wissen, was passieren wird. Welche Möglichkeiten zu Wirklichkeiten werden, woher sollte ich das auch wissen können. Doch nur weil ich Angst habe, heißt das nicht, dass ich es mir verbieten werde."

 

In ihren Augen lag etwas Schweres, dass sich im Hervortreten begreifen würde. Eine Träne, voll mit Erinnerungen, glitzerte an ihrer Wimper und konzentrierte das Licht der Sonne in ihrem Inneren. Ich konnte fühlen, was sie fühlte. Spürte die Tragik, die viele Überzeugungen mit sich brachten. Überzeugungen,  die nicht einmal die eigenen waren, sondern schlicht übernommen. Von wem, war schwer zu sagen. Rückblickend konnten sie von allem kommen, was „wir schon immer so gemacht haben“ oder von dem „was man eben so macht“. Überzeugungen, die sich aus vernachlässigten Warum's ergaben und so auf ewig dazu bestimmt waren, die Welt in "entweder, oder" zu unterteilen. In schwarzweiße Realitäten, welche die Vielfalt des „und“ in unerreichbare Dimensionen verbannte. 

 

„Wenn es ein Schicksal in diesem Universum gibt, indem wir „nur“ Freunde sein können, ist es das, was ich mir wünsche. Egal, welche Definition wir dann von "Freunden" haben. Eine Freundschaft ohne Bedienungen, die nur aus sich heraus existiert. Ohne, dass es eine Vereinbarung gibt, die es einzuhalten gilt. Einfach nur, weil man sich im Wesen des anderen wiederfindet und spürt, wie dieser sich am bloßen Dasein des eigenen Wesens begeistert. Eine Freundschaft um ihrer selbst willen, einfach nur weil man ist, wer man ist. Und ist das nicht das Großartigste, das man im Leben erreichen kann? 

Für mich ist das pure Liebe. Bedingungslose Liebe. Wahre Liebe! Und wie es aussieht, müssen wir alle diese „Liebe“ selbst definieren. Bei jedem, der uns nahe steht. Individuell genau wie die Individuen, denen wir sie zukommen lassen wollen. Alles andere ist pauschalisieren, und das, naja, das haben wir schon immer so gemacht!“

 

Ich beobachtete sie. War verwirrt. In ihren Worten lagen Antworten, gleichzeitig trafen sie Punkte, die schmerzten. Ein gutes Zeichen, dachte ich. Die Wahrheit tat meistens etwas weh und wirkt auf den ersten Blick ebenso beängstigend. Doch jede Achterbahnfahrt versetzte einem beim Einsteigen ein mulmiges Gefühl. Kein Grund also sich davor zu fürchten. Letztlich waren es nicht die Hochs oder Tiefs, die das Leben aufregend machen. Sondern die und’s. Denn nur so entstehen Loopings und naja, wegen denen fahren wir doch überhaupt damit. 

 

Ich lächelte, summte eine plötzliche Melodie, die mir in den Kopf schoss. Wir standen auf. Ich musste grinsen. „Bist du bereit?“, fragte ich. 

„Bereit für die nächste Runde?“ 

 

Luca MerkleKommentieren